Aussaat

Von der Aussaat an sind die richtigen Bedingungen wichtig, denn nur aus kräftigen Schößlingen werden gesunde kräftige Pflanzen. Es ist also wichtig, dass die individuellen Bedürnisse der jeweiligen Pflanze an Licht, Temperatur, Standort und Substrat beachtet werden, damit dem guten Gedeihen von Anfang an nichts im Weg steht.

Vorkultur oder Freiland

Als erstes muss man entscheiden, ob man die Gemüsepflanzen vorzieht oder direkt ins Freiland aussät. Vorziehen bedeutet, dass die Aussaat im Haus, im Gewächshaus oder im Frühbeet unter geschützteren Bedingungen keimen und sich entwickeln kann.

Grundsätzlich gilt: Bei den meisten Gemüsearten ist die Aussaat direkt ins Freiland möglich und die einfachste und beste Methode. Hierbei muss nur schon bei der Aussaat auf den richtigen Standort und Platzbedarf geachtet werden und bei empfindlicheren Pflanzen evtl. am Anfang mit Vlies abgedeckt werden, um vor zu starkem Frost und Wind zu schützen und die Temperatur etwas konstanter zu halten.

Aber es gibt Gemüse, die entweder sehr wärmebedürftig sind (z. B. Tomaten, Auberginen oder Gurken) oder eine lange Vegetationsperiode haben, sodass sie bei Freilandaussaat sehr lange bis zur Erntereife brauchen (z. B. Kohlarten ). Hier sollte man also darüber nachdenken, die Pflänzchen vorzuziehen.

Vorziehen

Im Haus muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu warm bei gleichzeitig noch zu schwacher Sonneneinstrahlung ist (Beispiel: am Fenster auf der Heizung im Januar/Februar), da die Pflänzchen dann vergeilen und schwache, lange, dünne Stengel mit blassen Blättern bilden. Im Frühbeet kann das Verhältnis zwischen Licht und Wärme besser reguliert werden: Der meist kastenförmige Rahmen aus Holz oder Metall ist mit stabiler Folie bespannt oder mit Kunststoff- oder Glasplatten verkleidet und kann geöffnet und belüftet oder auch schattiert werden. Ein sonniger Standort für Frühbeetkasten oder Gewächshaus ist natürlich vorzuziehen, aber auch an einem schattigeren Platz hat man Windschutz und konstantere Temperaturen als im Freiland und muss nicht so sehr auf Überhitzung durch direkte Sonneneinstrahlung achten.
Aussaatgefäße

Eher grobkörnige und gut keimende Samen können direkt in kleine Blumentöpfe gesät werden, jeweils 2-4 Samen pro Topf. So müssen die Keimlinge später nicht pikiert werden. Pikieren bedeutet, die noch sehr jungen Sämlinge (meist dann, wenn das vierte Blatt sich entwickelt hat) voneinander zu trennen und sie in größerem Abstand wieder zu pflanzen. Erst später werden sie dann ausgepflanzt.

Eher feines Saatgut sät man besser in Schalen aus, um später beim Pikieren die kräftigsten Sämlinge aussuchen zu können. Im professionellen Gartenbau werden oft Multitopf- oder Quickpotplatten mit vielen vorgeformten kleinen Töpfchen verwendet: Die jungen Sämlinge werden nach dem Keimen mit kleinen Erdballen in größere Töpfe umgepflanzt und wachsen ohne Unterbrechung weiter, weil die Wurzeln dabei kaum beschädigt werden.

Eine frische Aussaat benötigt eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit und sollte mit Folie oder Abdeckhaube bedeckt werden. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, sollte täglich gelüftet werden.

Aussaatsubstrat

Gute Aussaaterde ist bei der Herstellung mit heißem Wasserdampf sterilisiert worden, um z. B. Pilzsporen abzutöten, ist locker und enthält nur sehr wenig Nährstoffe, damit die Samen nicht gleich überdüngt werden, sondern für die Nährstoff- und Wasseraufnahme kräftige Wurzeln bilden müssen. Man kann die Aussaatgefäße zur Hälfte mit normaler Pflanzerde füllen und darauf eine gleich dicke Schicht Aussaatsubstrat geben, so bilden die Pflänzchen zunächst viele Wurzeln und wachsen dann in die nährstoffreichere Erdschicht hinein.

Auspflanzung

Da die meisten Gemüsepflanzen frostempfindlich sind, sollte man auf jeden Fall die Eisheiligen abwarten, also nicht vor Mitte Mai auspflanzen. Winterharte Sorten können dagegen gleich im Frühjahr, also ab März in den Garten. Anfangs sollten die Pflanzen auf jeden Fall langsam ans Freiland gewöhnt werden und mit temperiertem Wasser angegossen sowie in den ersten Tagen vor zu viel direkter Sonne geschützt werden.