Düngung

Die Düngung ist eine der ältesten Maßnahmen im Acker- und Pflanzenbau. Früher wurden fast ausschließlich wirtschaftseigene organische Düngestoffe wie Jauche, Stalldung und Fäkalien eingesetzt, später dann auch Aschen und Kreiden. Heute gehört die bedarfsgerechte Düngung zu den wirkungsvollsten Maßnahmen eines erfolgreichen Pflanzenanbaus. Bei der Anwendung organischer und mineralischer Düngestoffe geht es zwar um Fragen der Ertragssteigerung, aber gleichermaßen sollten auch Aspekte der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit der Düngemaßnahmen beachtet werde

Bodenanalyse

Man kann nicht immer selber feststellen, was die Pflanze bzw. was das Beet braucht. Fehlt konkret etwas, z. B. Eisen, oder ist das ganze natürliche Gleichgewicht meines Bodens im Eimer? Was für Nährstoffe habe ich zu wenig, genug, zu viel? Es lohnt sich auf jeden Fall, in einem Gartencenter oder Bodenuntersuchungslabor eine Bodenprobe analysieren zu lassen, damit man weiß, wie es um den eignen Garten bestellt ist. So eine Analyse ist bezahlbar und meistens ist auch eine Pflege- und Düngeempfehlung dabei. Gerade bei Gemüse ist das wichtig, da man überhöhte Werte ja dann quasi später auf dem Teller liegen hat. Daher empfehlen wir, den Boden ruhig alle paar Jahre mal untersuchen zu lassen.

Organische oder mineralische Düngung

Eigentlich ist es ganz leicht zu merken: Organischer Dünger ist natürlich gewachsen, z. B. Kompost oder Stallmist. Organischer Dünger muss von Mikroorganismen zersetzt werden, damit die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar werden.
Mineralischer Dünger ist künstlich hergestellt, z. B. Blaukorn oder Osmocote. Die Nährsalze im mineralischen Dünger werden mit Gieß- oder Regenwasser ausgeschwemmt und können dann von der Pflanze aufgenommen werden.

So ist es logisch, dass organischer Dünger nicht geeignet ist, um einen akuten Mangel schnell zu beheben. Und dass andererseits mit mineralischem Dünger schneller überdüngt werden kann und Salze ins Grundwasser gelangen können.

Nicht nur aus ökologischer Sicht gibt es gute Argumente, im Hausgarten ganz auf Mineraldünger zu verzichten. Ein gut bearbeiteter Boden, der mit Kompost, Mist und anderem organischen Material bereichert wurde, hat ein aktives, gesundes Bodenleben und braucht selten zusätzliche Düngung. Höchstens Pflanzen mit sehr hohem Bedarf in der Wachstumsphase (z. B. Gurken oder Tomaten) düngen wir zusätzlich, aber auch hierfür gibt es geeignete, leicht abbaubare und daher relativ schnell verfügbare organische Düngung, z. B. Hornmehl.

Überdüngung

Eine Kombination von mineralischem und organischem Dünger kann schwierig sein, da organischer Dünger im Boden permanent Nährstoffe freigibt und mit zusätzlichem Kunstdünger schnell eine Überdüngung passieren kann. Aber natürlich kann auch überdüngt werden, wenn man ausschließlich organisch düngt – zu viel ist immer zu viel! Am sichersten vermeiden kann man Überdüngung nur durch regelmäßige Bodenanalyse und Düngung streng nach Bedarf.